Namibia-Reisetipps: Welwitchia Drive

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Wir waren dieses Frühjahr wieder meinen Schwiegervater in Namibia besuchen. Aber nicht nur das: mein Schwager hatte sich auch entschieden, dort seine Hochzeitsfeier zu veranstalten. So machten also nicht nur wir uns auf den Weg, sondern auch ein ganzer Schwung Hochzeitsgäste, die vorher noch nie in Nambia gewesen sind. Um ihnen bei der Reiseplanung behilflich zu sein, hatten das Brautpaar und ich ein paar Reiseberichte verfasst, mit Tipps, was man sich anschauen könnte. Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Hier nun Nummer 3: Der Welwitchia Drive in der Namib. Dort waren wir sogar zweimal, 2010 ohne und 2015 mit Kind.

Der Welwitchia-Drive kann zwar eine heiße und holprige Angelegenheit werden, ist  aber auf jeden Fall sehr faszinierend und einen Abstecher wert.

Beim ersten Mal sind wir ohne Planung, ohne Permit und ohne Karte einfach losgefahren. Die Mondlandschaft war auch so beeindruckend und ein paar kleine Welwitschias haben wir auch gesehen, aber man hat auf jeden Fall mehr vom Drive, wenn man sich vorher ein paar Gedanken macht und ohne Permit sollte man vielleicht auch nicht im Naturschutzgebiet rumfahren…

Das Permit bekommt man in den Touristen-Büros in Windhoek oder Swakopmund (Woermann Haus). Wir haben 40 Dollar pro Person (Adult) und 10 Dollar pro Auto bezahlt. Falls man über Nacht auf dem Zeltplatz im Swakop Revier bleiben will, muss man dies ebenfalls dort anmelden. Wasser und Feuerholz gibt es auf dem Platz übrigens keines.

01 Hinweg

Man sollte sich am frühen Morgen auf den Weg machen. So kühl es auch in Swakopmund sein mag, jeden Meter den man tiefer in die Namib fährt wird es heißer. Falls man doch erst später loskommt, sollte man daran denken, dass es am Abend schnell dunkel wird und man vielleicht nicht mehr alles sieht. Mit Pausen sollte man schon ca. 4 Stunden einplanen. Wir waren einmal mit einen normalen PKW und einmal einem Allrad-Wagen dort. Das gab ein ordentliches Gerüttel bei dem ganzen Wellblech auf der Straße. Ein Geländewagen ist auf jeden Fall die bessere Wahl.

Für den damals noch kleinen Großen war die Hitze ziemlich belastend. Wir haben ihm feuchte Tücher auf den Kopf gelegt und hatten gegen die Sonne eine Isoliermatte ans Fenster geklebt.

02 Moonlandscape

Um zu den Welwitschia-Pflanzen zu kommen, fährt man erst einmal durch die Mondlandschaft, in den letzten 450 Millionen Jahren geformt durch das Wasser des Swakop. Wenn der Swakop River Wasser führt, was sehr selten vorkommt, ist die Strecke nicht befahrbar, da man das Revier durchfahren muss.

Die Flechten, die am Straßenrand wachsen sollen, haben wir nicht gesehen. Wir haben aber auch nicht wirklich gesucht. Vielleicht habt ihr ja Glück und könnt die tot aussehenden Flechten mit ein bisschen Wasser wieder zum Leben erwecken.

Wohl ebenso an uns vorbeigerauscht sind Taler- und Bleistiftbusch, sowie die Historische Ochsenkarrenspur. Wir haben nur Spuren von Geländewagen gesehen, die Offroad gefahren sind.

Das Camp der Südafrikanischen Streitkräfte von 1915 haben wir dann aber doch nicht übersehen können, wenn man schon so demonstrativ seinen Müll herumliegen lässt…

03 Trail

Wenn man sich den Husab-Bergen nähert, kann man auf den Bergkämmen die schwarzen Doloritbänder erkennen. Dolorit ist ein ist ein grobkörniges Basaltgestein, das nicht so leicht verwittert. So steht es wie eine Mauer aus dem abgetragenen Gestein rundherum hervor, bis es schließlich auch selbst nach und nach zerbröselt.

Das hohe Grundwasser im Swakop Rivier erlaubt es den Kameldornakazien, Tamariskenund Anabäumen in Fülle zu gedeihen, was einen schönen Hintergrund für den Zeltplatz schafft. Dann endlich nähert man sich den Welwitschia-Feldern.

In Afrikaans heißt die Welwitschia „Tweeblaarkanniedood“ – Zwei Blatt kann nicht sterben :). Der Name verrät schon, was man beim Anblick der Pflanze gar nicht glauben kann. Sie hat nur zwei gegenüber liegende lange Blätter, die im Laufe der Zeit durch Wind und Hitze in dünne Blätter zerfranst werden. Feuchtigkeit nimmt die Pflanze aus dem Nebel auf, den der Benguela-Strom mit dem Westwind vom Atlantik bis in die Namib schickt. Sie hat ein weit ausgedehntes feines Wurzelwerk dicht unter der Oberfläche. Damit Touristen nicht zu nah an die Pflanze herantreten und die Wurzeln zerstören, wurden einige Exemplare mit Steinen eingekreist. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen, die leicht zu unterscheiden sind. Die männlichen Blüten sehen aus wie kleine kreuzförmige Dolden am Stil, die weiblichen haben dicke zapfenförmige Blütenstände.

04 Welwitchia

Die Husab Welwitschia an Marker 13 wird auf ein Alter von 1.500 Jahren geschätzt und ist damit wahrscheinlich die älteste Welwitschia der Welt. Ihr extremes Alter verdankt sie ihrem langsamen Wachstum.

Sie ist zu ihrem Schutz eingezäunt worden. Es gibt jedoch eine erhöhte Holzplattform, von der man Fotos ohne Zaun machen kann. Um den Touristen ein wenig Komfort zu bieten, gibt es einen kleinen überdachten Picknick-Bereich, der ein wenig Schatten bietet. Außerdem ein Plumps-Klo mit Sichtschutz und Mülltonnen.

Man folgt dann einfach der Straße zurück bis zur C28. An der Weggabelung findet man die Von Stryk Mine. Eine verlassene Eisenerzmine aus den 1950er Jahren, in der das Erz noch per Hand abgebaut wurde.

Welwitschia DriveWelwitschia Drive

 

 

 

 

 

Namibia-Reisetipps: Living Museum of the San People

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Wir waren dieses Frühjahr wieder meinen Schwiegervater in Namibia besuchen. Aber nicht nur das: mein Schwager hatte sich auch entschieden, dort seine Hochzeitsfeier zu veranstalten. So machten also nicht nur wir uns auf den Weg, sondern auch ein ganzer Schwung Hochzeitsgäste, die vorher noch nie in Nambia gewesen sind. Um ihnen bei der Reiseplanung behilflich zu sein, hatten das Brautpaar und ich ein paar Reiseberichte verfasst, mit Tipps, was man sich anschauen könnte. Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Hier nun Nummer 2: Das Living Museum of the San People, in dem wir ebenfalls 2010 waren.

Ein Besuch der Ju/hoansi Buschleute auf der Farm Omandumba, eignet sich gut als Tagesausflug von Omaruru aus. Es handelt sich dabei um eine kleine Außenstelle des Lebenden Museums von Grashoek im Norden. Vor Ort leben, immer im Wechsel, zwei Familien, mit jeweils einem englischsprachigen Buschmannguide. In einem Forum habe ich gelesen, die Außenstelle ist nur von April bis Ende November geöffnet, da es ansonsten zu heiß auf den Granitsteinen ist.

San 1

Wir haben damals mit einer  Gruppe Buschmänner eine Buschwanderung gemacht. Man bekommt dabei einen sehr guten Eindruck, welche Bedeutung die für uns eher traurig anzusehenden Büsche für die Gruppe haben, als Hinweis auf Wasser, Medizin, Gift oder Nahrung. Mir wurde gezeigt, wie man mit dem Bogen jagt. Olaf durfte sich im Feuermachen versuchen und eine Schlingenfalle für Vögel anlegen. Dann wurden uns noch Felszeichnungen der San gezeigt. Sie sahen aus, als wären sie im Laufe der Jahre mal erneuert worden, aber ich finde das ok, da es dem Freilicht-Museumscharakter entspricht. Am faszinierendsten fand ich persönlich ihnen beim Sprechen der Khoisan-Sprache zuzuhören, die zu einem großen Teil aus Klick- und Schnalzlauten besteht. Nur einer aus der Gruppe konnte englisch und hat alle Erklärungen übernommen. Da wir von Karibib aus gekommen waren und am selben Tag auch wieder zurückgefahren sind, haben wir keinen anderen Programmpunkt wahrgenommen. Man kann aber z.B. auch mit der Familie im Dorf bleiben und dort Gesänge und Tänze kennenlernen, bei der Schmuckherstellung zusehen oder gemeinsam kochen.

San 2

Die Preise sind in etwa die gleichen wie in Grashoek, nur das Angebot ist auf Omandumba ein bisschen kleiner. (Preisliste Grashoek)

Hier noch der Link zur Farmwebsite

Namibia-Reisetipps: Erindi Game Reserve

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Wir waren dieses Frühjahr wieder meinen Schwiegervater in Namibia besuchen. Aber nicht nur das: mein Schwager hatte sich auch entschieden, dort seine Hochzeitsfeier zu veranstalten. So machten also nicht nur wir uns auf den Weg, sondern auch ein ganzer Schwung Hochzeitsgäste, die vorher noch nie in Nambia gewesen sind. Um ihnen bei der Reiseplanung behilflich zu sein, hatten das Brautpaar und ich ein paar Reiseberichte verfasst, mit Tipps, was man sich anschauen könnte. Diese möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Hier also Nummer 1: Das Erindi Game Reserve, in dem mein Mann und ich 2010 noch ganz ohne Kinder waren. Es liegt nah bei Omaruru und ist somit für alle zu empfehlen, denen der Weg nach Etosha von Windhoek aus zu weit ist und die möglichst viele Tiere sehen möchten.

Wir sind damals von Karibib aus als Tagesausflug dorthin gefahren. Wir wollten den Game Drive um 16:30 Uhr machen und sind nach langer Fahrt (alleine vom Tor zur Rezeption waren es 25 Kilometer!) um 16:15 Uhr dort angekommen. Der Game Drive an sich war super. Man kann dort eigentlich alle Tiere sehen, die es auch in Etosha gibt, Löwen,  Elefanten, Nashörner, Gnus, Hyänen, etc. Dadurch, dass man nicht selber fuhr, sondern in einer Gruppe, konnte der Guide auch viele Informationen zu den Tieren und Spuren geben. Dazu gab es natürlich noch einen Sundowner und als der Drive um 20:30 Uhr zuende war, guckten wir noch ein bisschen Elefanten und Flusspferde am Wasserloch der Lodge. Die Rückfahrt war dann eher gefährlich. Es war schon stockdunkel, wir haben fast einen Wildhund überfahren und uns wäre beinahe ein Kudu auf die Motorhaube gesprungen, als er über die Schotterstraße preschte. Wenn man einen Tagesausflug plant, also lieber einen früheren Drive anpeilen. Für Übernachtungsgäste gibt es die eben schon erwähnte Lodge, Selbstversorger-Chalets und einen Campingplatz.

Erindi 1

Für uns damals noch nicht relevant: Ist man Tagesgast, können Kinder erst ab 6 Jahren an den Drives teilnehmen. Übernachtungsgäste haben auch die Möglichkeit mit Kleinkindern eine Tour zu machen!!!

Vor Ort gibt es auch ein Leoparden-Schutz-Projekt und ein eigenes kleines San-Dorf, das man aber ebenfalls nur als Übernachtungsgast besuchen darf. Man hat dann auch die Möglichkeit, verschiedene Selbstfahrer-Routen zu erkunden oder Wanderungen zu unternehmen.

Erindi 2

Erindi ist nicht gerade billig, aber das trifft ja auf ganz Namibia zu und es ist auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit, wirklich viele Tiere zu sehen!

1

Namibia Teil 5: Ein Fazit

Familienfoto

Da ich denke, ihr habt langsam genug von meinem Namibia-Urlaub, komme ich nun zum Ende ;).

Das Allerwichtigste zuerst:

Ein riesengroßes DANKESCHÖN an meine Mama! Dafür, dass sie dem Kleinen einen Mini-Baby-Druckverband gemacht hat, als er sich mit einer Gurkenreibe den Finger aufgeschnitten hat. Dafür, dass sie ruhig geblieben ist, als ich panisch wurde. Dafür, dass sie den vollen Durchblick hatte, als in meinem Kopf alles nur voller Blut war. DANKE!!!

Verband

Keine Angst, der riesenfette Verband sollte ihn nur davon abhalten, das Pflaster abzuknibbeln. Am zweiten Tag hatte er dann auch nur noch einen Socken drübergezogen.

Ein paar andere Dinge, die ich in diesem Urlaub nicht missen wollte:

Die aufblasbare Sitzerhöhung für den Kleinen (unsere ist von Roba)! Ich weiß, es geht auch ohne, aber ich  habe beim Essen immer lieber die Hände frei… Da wir ja auch nicht sooo oft meinen Schwiegervater besuchen, hätte ich es albern gefunden, wenn er für den einen Monat einen Hochstuhl gekauft hätte. Außerdem ist man mit so einer Reise-Sitzerhöhung viel flexibler. Sie hat sogar auf den Barhockern in der Ferienwohnung gehalten! Ich fand sie auf jeden Fall superpraktisch, da auch so gut wie kein Restaurant über Kinderhochstühle verfügt hat. Nur in Windhoek hatten wir Glück und selbst da gab es meist nur einen, sodass er in zwei von drei Fällen schon belegt war. Das Foto ist in Joe’s Beerhouse in Windhoek aufgenommen, sehr lecker (auf jeden Fall reservieren!).

Sitzerhöhung

Wenn man im Inland unterwegs ist, sollte man immer frisches Obst dabei haben! Auf dem Weg nach Etosha hatten wir an einem Rastplatz Mittagspause gemacht und etwas Brot gegessen. Als wir wieder am Einpacken waren, kamen vier Jungs, die nebendran gespielt hatten. Sie gingen zur Mülltonne um zu schauen, was wir weggeschmissen hatten (einer leckte sogar die leere Wurstpackung aus). Einer der Jungs kam dann zu uns und fragte nach Geld für Essen. Mein Schwiegervater griff daraufhin unter den Rücksitz und zog ein Netz Apfelsinen hervor. Vier Stück davon gab er dem Jungen, der sofort mit den Armen wedelnd zu seinen Freunden rannte und die Apfelsinen verteilte.

Ganz wichtig, auch die Molton-Unterlage, da man schließlich nie weiß, wie im Urlaubsort das Essen vertragen wird und wann, wo und wie es wieder rauskommt ;). Bettwäsche wechseln ist auch nicht überall so leicht wie Zuhause, also lieber auf Nummer sicher gehen.

Die langen Strecken, nach Swakopmund/Etosha/Windhoek, sind wir alle mit einem 7-Sitzer gefahren. Zwei Sitze vorn, zwei in der Mitte und drei hinten. Den Kleinen und mich schön in der Mitte geparkt, saß so immer mindestens eine Person auf der Rückbank, die helfen konnte ihn zu bespaßen. Je mehr Leute auf der Rückbank, desto mehr Spaß!

Ich hätte leben können, ohne…

Was mir ein bisschen den Spaß vermiest hat und der Hauptgrund, warum ich diese Reise genau so nicht noch einmal mit einem Kind in dem Alter machen würde, waren die langen Autofahrten bei der großen Hitze. Sowohl der Kleine als auch wir selbst haben ab einem gewissen Punkt einfach nur noch gelitten. Endlich an den jeweiligen Zielen angekommen (Welwitchia, Etosha, …) wurden wir Erwachsenen für die Anstrengung entschädigt und waren wieder happy. Der Kleine musste aber weiter ausharren während wir staunten, durfte nicht Krabbeln wie er wollte und verstand gar nicht, was gerade passierte. Sollte also irgendwann ein Geschwisterchen kommen und wir fliegen wieder den Opa besuchen, dann schieben wir eine ruhige Kugel. Eventuell ein bisschen Stadtbummel, Spazierengehen am Strand und ansonsten ganz viel Entspannen auf der Farm.

Das Positive

Auch wenn die offiziellen Programmpunkte nicht so kindertauglich waren, hat der Kleine trotzdem ganz viel aus dem Urlaub mitgenommen:

Er hat gelernt frei zu Stehen, ganz ohne festhalten! Hunde sind nicht mehr so erschreckend wie vorher und „Ei“-machen funktioniert jetzt einwandfrei. Während der langen Safari-Touren in Etosha hat er begonnen den Finger auszustrecken und „DA!“ zu rufen :). Er hat gelernt mit einem Strohalm zu trinken und Küsschen zu geben!

Fazit

Ich bereue auf keinen Fall, die Reise gemacht zu haben, auch wenn ich jetzt vieles anders gemacht hätte. Für so kleine Kinder ist Sightseeing halt uninteressant, aber das wäre an jedem anderen Urlaubsort genauso. Ich freue mich trotzdem riesig auf weitere Namibia-Urlaube, wenn der Kleine größer ist und alles richtig mitbekommt!

Schlussendlich lässt sich festhalten, dass kleine Kinder sehr leicht glücklich zu machen sind. Es braucht nur ein bisschen Sand,Wasser und Liebe 😉

Sandspielzeug

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Namibia Teil 4: Freizeitbeschäftigung und Ausflüge

Bisher habe ich ja fast nur über die Flüge und übers Einkaufen berichtet. Was aber das wirklich Spannende an so einem Namibia-Urlaub mit Baby ist, sind natürlich die Freizeitaktivitäten. Unsere Reise lässt sich in dieser Hinsicht in drei große Abschnitte teilen: Stadt (Swakopmund/Windhoek inkl. Tagesausflüge), Land (Wilsonfontein) und Abenteuer (Etosha-Nationalpark).

Stadt

Die Freizeitgestaltung sah in Swakopmund und Windhoek recht ähnlich aus: Shopping im Supermarkt und den Malls oder Sightseeing, was durch die Teerstraßen auch mit Buggy möglich war. In Swakopmund gefiel dem Kleinen natürlich der Strand am Besten, der Atlantik war leider ein bisschen zu kalt zum Planschen ;). Den Swakopmundern war es gottseidank auch zu kalt, so war der Strand meistens schön leer. Schön war für ihn auch der Ausflug ins Aquarium. Den Düsseldorfer Aquazoo gewöhnt, war es für mich persönlich ein bisschen winzig, durch den Tunnel mit Haien und Rochen gibt es trotzdem genug zu sehen. Wir waren zur Fütterungszeit dort, und die in den Tunnel gestiegenen Taucher scherzten durch die Scheibe mit den Kindern und winkten. In Swakopmund gefällt mir sehr gut, dass es so schön klein ist und man alle wichtigen Punkte in höchstens 30 Minuten Fußweg erreichen konnte. In Windhoek mussten wir da schon ein bisschen mehr laufen, um die Museen und Denkmäler zu finden, die in den Reiseführern angepriesen werden. Diese sind für Kinder eher uninteressant, dafür gibt es mehrere Parks mit Spielplätzen und Imbissbuden. Vor allem für den Schatten der Bäume ist man dort dankbar und kann es sich schön mit einer Picknickdecke auf dem Rasen gemütlich machen. In Windhoek waren es nämlich ca. 35°C, im Gegensatz zu den 15°C in Swakopmund. Dass es dem Kleinen klimatisch an der Küste besser gefallen hat, muss ich wohl nicht hinzufügen.

Wdhk Tintenpalast

Von Swakopmund aus haben wir aber auch ein paar kleine Ausflüge gemacht, zum Beispiel den Welwitchia Trail. Nachdem wir uns in Swakopmund ein Permit für die Einreise in den Namib-Teil des Namib-Naukluft-Parks besorgt hatten, ging es recht früh am Morgen los. Denn auch wenn wir bis zum Beginn des Trails nur 20 Minuten ins Inland fuhren, stiegen die Temperaturen sehr schnell rapide an. Bis zur Abzweigung fuhren wir auf Teerstraße, bzw. das letzte Stück auf guter Schotterpiste. Bis zur Moonlandscape, ging es auch noch ganz gut. Die „Mondlandschaft“ besteht einfach nur aus kahlen Hügeln, die sich bis zum Horizont erstrecken. Ist für uns ziemlich beeindruckend gewesen, aber wie die meisten schönen Landschaften, für Kinder wahrscheinlich eher unspannend ;). Weiter der Strecke zu den Welwitchias folgend wurde die Piste aber richtig schlecht. Man fuhr nur noch auf Wellblech, das Auto wurde durchgeschüttelt und man konnte teilweise nur 30kmh fahren, während es im Auto immer heißer wurde. Für die Erwachsenen hatte sich die Tortur gelohnt, als wir an der riesigen, mehr als 1600 Jahre alten Pflanze ankamen. Der Kleine freute sich einfach nur aus dem Auto zu kommen und ein bisschen Krabbeln zu können.

Welwitschia

Ich wollte meinen Eltern den Trail unbedingt zeigen, daher haben wir das durchgezogen. Da ich vorher schonmal dagewesen bin, hätte ich es ohne sie aber nicht gemacht. Es war einfach viel zu anstrengend und ich war nur noch froh, als wir zurück in der kühlen Wohnung waren.

Ein Ausflug der sich wesentlich besser mit Kindern machen lässt, ist der nach Walvis Bay. Ein kleines Städtchen mit Industriehafen und wenig Sehenswürdigkeiten, ABER einer Lagune, in der sich Flamingos, Pelikane und Robben tummeln. Von Swakopmund führt eine gut befestigte Straße zwischen Dünen und Atlantik in einer halben Stunde nach Walvis Bay. An der Promenade gibt es dann Parkplätze, eine öffentliche Toilette und ein paar Restaurants, in denen man gut zu Mittag essen kann. Vögel gucken sollte man allerdings vorher, weil Mittags die Flut kommt und die Tiere sich verziehen.

Walvis Bay

Zwischen Walvis Bay und Swakopmund liegt die Düne 7, die größte Sanddüne der Welt. Während mein Vater mit dem Kleinen am Auto gewartet hat, sind wir Anderen bis zur Spitze hochgelaufen. Wirklich kleinkindgeeignet ist so ein kurzer Halt zum einmal hoch- und runterlaufen natürlich nicht. Man sollte schon einen halben Tag einplanen. Am Fuß der Düne sind nämlich Palmen gepflanzt worden, es gibt Grillstellen und Sitzmöglichkeiten. Es waren natürlich viele Touristen da, aber auch viele Einheimische, vor allem Familien, die dort gegessen, Musik gehört und sich mit Freunden getroffen haben.

Dune 7


Abenteuer

Etosha war von einem ganz anderen Kaliber. Alleine die ca. 400km Hinfahrt nahmen schon einen halben Tag in Anspruch und wir mussten zwei längere Pausen machen, in denen der Kleine aus dem Sitz rauskonnte und etwas Bewegung bekam. Da wir uns ja wieder im Inland befanden, war es auch wieder wärmer, was die lange Fahrt zusätzlich erschwerte. Ich hatte also schon böse Vorahnungen, was die nächsten Tage anging. In Etosha macht man nämlich Folgendes: Mit dem Auto lange Strecken von Wasserloch zu Wasserloch fahren, dort anhalten und Tiere gucken und NIEMALS aus dem Auto aussteigen!

Etosha Löwin

Die Erwachsenen fanden es natürlich super, wie immer :). Für ihn war es dann aber doch auch ganz witzig, weil wir mit sechs Mann im Auto waren und er die ganze Zeit bespaßt wurde. In den sich im Park befindlichen, staatlichen Camps konnte man ( auch als Nicht-Übernachtungsgast) Mittagspause machen. Es gab dort immer Toiletten, ein Restaurant, einen Souvenir-Shop, ein Kiosk und natürlich ein Wasserloch, mit Schattenplätzen sogar! Leider war der Boden nirgends dazu geeignet den Kleinen krabbeln zu lassen, sodass wir ihn die ganze Zeit auf dem Schoß halten mussten. Das hat ihm ja mal sowas von gar nicht gefallen! Grandios fand er dafür den zu jedem Camp gehörenden Pool, in dem er sich so richtig abkühlen konnte. Auch wenn ich grundsätzlich gegen Pools bin und sie für eine riesen Wasserverschwendung halte, war ich einfach nur froh drum, weil er so megaviel Spass im Wasser hatte. Das Camping hat auch super geklappt, aber das hatten wir im Sommer ja auch schon in Deutschland geübt.


Land

Die meiste Zeit des Urlaubs haben wir aber natürlich auf Wilsonfontein verbracht bzw. beim Opa ;). Hauptbeschäftigung hier war das Spielen im Sand, der zur Freude des Kleinen einfach überall verteilt war.

Sandkasten

Als Spielkameradin diente die Tochter der Angestellten, die ganz schnell anfing ihn zu bemuttern :). Auch die acht Farmhunde waren fasziniert von dem neuen Vierbeiner, der da auf einmal auf Augenhöhe herumkrabbelte und er verlor schnell die Scheu vor den doch teilweise recht großen Tieren.

Spazierfahrt

Die Farmrundfahrten waren im Gegensatz zu denen in Etosha sehr entspannt. Man konnte anhalten, aussteigen und zurückfahren wie man lustig war und an den Wassertränken für die Tiere gab es immer Zeit zu Plantschen.

Wasserratte